Text aus „der Patriot“ von Samstag, 21.03.2020.
Dedinghausen – Ein bisschen sportverrückt? Netter Versuch, aber die eigene Einschätzung von Oskar Lex würde der neutrale Beobachter vermutlich leicht korrigieren und den 15-jährigen Schüler aus Dedinghausen eher der Kategorie „komplett sportverrückt“ zuordnen.
Da Oskar Lex in unmittelbarer Nähe des
Sportplatzes Haslei wohnt, wollte er den Startschuss seiner sportlichen
Karriere offenbar nicht auf die lange Bank schieben. Und so schloss er sich bereits
mit dreieinhalb Jahren der G-Jugend von BW Dedinghausen an. Und auch für eine
Position hatte er sich schnell entschieden, denn Oskar wollte unbedingt den
Kasten sauber halten und schlüpfte somit ins Torwarttrikot. 2012 wechselte er
dann zum SV Lippstadt, bevor 2016 das Nachwuchsleistungszentrum des SC
Paderborn sein neues Fußballer-Zuhause wurde.
Doch 2017 war für Oskar dann Schluss mit
Fußball. Was war passiert? „Ich hätte auch nicht gedacht, dass das mal
geschieht, aber es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht. Dreimal die Woche
Training und dann noch die Spiele. Das war schon eine ganz schöne Belastung“,
sagt der 15-Jährige rückblickend.
Aber Oskar war ja noch in anderen Sportarten
unterwegs, in denen er sich weiter austoben konnte. Mit nur drei Jahren stand
er nämlich zum ersten Mal auf Skiern und stellte auch hier im Schnellverfahren
sein sportliches Talent unter Beweis. Oskar Lex: „Bei den ersten Rennen lief es
noch nicht so und ich war immer Letzter. Aber ich bin hartnäckig geblieben und
habe mich nach vorn gekämpft.“ So gehörte er von 2014 bis 2016 zum Kaderteam
des westdeutschen Skiverbandes, und zu seinen größten Erfolgen zählten 2017
Platz eins in der Gesamtwertung beim westdeutschen Nachwuchscup und der Gewinn
der Bronzemedaille im Riesenslalom bei den westdeutschen
Schülermeisterschaften.
Mittlerweile hat Oskar seine Ambitionen im
Skisport jedoch deutlich zurückgeschraubt. „Der Aufwand ist sehr groß, wenn man
weiter ganz vorne mitfahren will“, sagt der Schüler.
Und da ja irgendwann sowieso immer Tauwetter
einsetzt, dachte sich Oskar vermutlich, dass er zur Abwechselung die
Leichtathletik-Szene ein wenig aufmischt. So sprintete er im Trikot der LG
Warstein-Rüthen zu mehreren Altersklassensiegen und wurde 2014 in der deutschen
Leichtathletik-Bestenliste mit einer Zeit von 7,4 Sekunden über 50 Meter sogar
auf Platz zwei geführt.
Beim Lippstädter Altstadtlauf ist Oskar
Stammgast und überquerte 2019 über die 1,5 Kilometer-Strecke die Ziellinie als
Gesamtsieger. „Ja sicher, ich bin schon ein bisschen sportverrückt“, räumt der
15-jährige BVB-Fan ein, der 2018 eine weitere Sportart für sich entdeckte:
Basketball!
Oskar Lex: „Ich hatte mich ja irgendwie in
Sachen Sport umorientiert und war dadurch in keinem Verein mehr. Ein
Klassenkollege von der Drost-Rose-Realschule spielt Basketball und hat mich
dann mal zum Training beim LTV mitgenommen. Da hat mich das Basketballfieber
sofort gepackt.“
Und, wen wundert’s, kurze Zeit später stand
Oskar im LTV-Trikot auf dem Spielfeld und geht seitdem für die U16-Mannschaft
in der Landesliga auf Korbjagd. Und hier hatte er sich eigentlich schon riesig
auf ein echtes Highlight seiner noch jungen Basketball-Karriere gefreut, doch
das Corona-Virus wurde zum Spielverderber. Oskar Lex: „Wir wären im Pokal auf
einen Regionalligisten getroffen. Entweder auf die Telekom Baskets Bonn oder
den VfL Bochum. Doch daraus wird ja jetzt leider nichts.“
Hanteltraining in Zeiten von Corona
Trotz aller Verbote und Empfehlungen in
Zusammenhang mit dem Corona-Virus, ganz auf Sport zu verzichten fällt Oskar
schwer: „Ich gehe dann eben in den Keller und hole die Hanteln raus oder werfe
bei uns am Haus ein paar Körbe.“